Eine unachtsame Bewegung, schon ist es passiert: Der Rücken schmerzt und ist im schlimmsten Fall plötzlich unbeweglich. Wir erklären, wie Sie solche Szenarien nach Möglichkeit vermeiden – und im Fall des Falles schnell Abhilfe schaffen. Über 80 Prozent der Österreicher haben mindestens einmal in ihrem Leben mit Rückenschmerzen zu tun – nicht umsonst spricht man daher von einer Volkskrankheit. Mangelnde Bewegung und Stress verstärken die Neigung zu Rückenschmerzen häufig noch.
Woher kommen Rückenschmerzen?
Die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältig. Es kommen sowohl psychische als auch physische Faktoren in Frage, die sich in vielen Fällen gegenseitig beeinflussen und hochschaukeln. Körperliche Ursache ist oft eine Kombination aus zu wenig Bewegung und schwacher Muskulatur in Rücken und Bauch. Die Folge sind Muskelverspannungen – oft im Lumbalbereich – die dann zu den eigentlichen Schmerzen führen. Auch Stress kann ein wichtiger Faktor sein: Wer permanent unter Spannung steht, verspannt sich. Kommt dann noch eine ruckartige Bewegung, Zugluft oder schweres Heben hinzu, kann es zu einem sogenannten „Hexenschuss“ kommen, der Betroffene oft für mehrere Tage außer Gefecht setzt. Auch schwere Erkrankungen können sich jedoch über Rückenschmerzen äußern – im Zweifel sollte also lieber der Arzt aufgesucht werden.
Wann zum Arzt?
In welchen Fällen Rückenschmerzen tatsächlich ein Fall für den Arzt sind, lässt sich schwer pauschalisieren. Generell gilt aber: Wenn sich die Symptome trotz Selbstbehandlung nach zwei bis drei Tagen nicht gebessert haben, sollte ein Spezialist zu Rate gezogen werden. Auch, wenn Fieber hinzukommt, ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich, denn das spricht für ein entzündliches Geschehen im Körper, das dringend behandelt werden muss.
Was kann man im Akutfall tun?
Ziel bei Rückenschmerzen ist es, möglichst schnell schmerzfrei zu werden oder den Schmerz zumindest auf ein erträgliches Niveau zu senken. Bei leichten Schmerzen genügt oft Wärme in Form eines Heizkissens oder einer Wärmflasche, die auf die betroffene Stelle gelegt wird und dort die Muskeln entspannt. Auch Schmerzmittel machen durchaus Sinn: Sie durchbrechen den Schmerz und verhindern die Bildung einer Schonhaltung, die langfristig zur Verschlimmerung der Symptome führen würde. Entgegen der landläufigen Meinung kann auch (leichter) Sport durchaus helfen: Setzen Sie auf sanfte Bewegung wie Spazierengehen, Fahrradfahren oder Tanzen!
Ernstfall Hexenschuss
Etwas anders stellt sich die Sache dar, wenn es sich nicht nur um simple Rückenschmerzen, sondern um einen Hexenschuss handelt: Bei diesem heftigen, plötzlich einschießenden Schmerz ist an Bewegung nicht zu denken. Patienten sollten vielmehr zumindest im akuten Ruhe setzen – hier empfiehlt sich beispielsweise die Stufenlagerung: Legen Sie sich auf den Rücken und setzen sie die Unterschenkel im rechten Winkel auf einen niedrigen Hocker. Das entlastet die Muskulatur und führt im besten Fall nach wenigen Minuten zur Entspannung. Eventuell gequetschte Nerven können durch sanfte Dehnübungen entlastet werden. Übrigens: In der Akutphase eines Hexenschusses sollten Sie auf starke Massagen verzichten, um die Nerven nicht noch mehr zu reizen!
Wie kann man vorbeugen?
Wie bei den meisten Krankheiten gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wenn Sie Rückenschmerzen langfristig verhindern möchten, empfehlen wir Ihnen eine ausgewogene Lebensweise mit ausreichender Bewegung. Üben Sie zum Beispiel eine sitzende Tätigkeit aus, so können Sie mit einem Spaziergang in der Mittagspause dafür sorgen, dass Ihre Muskulatur sich lockert. Zwei- bis dreimal pro Woche sollten Sie eine Sporteinheit am Feierabend einplanen, um die Muskeln zu kräftigen. Außerdem sagen Sie Verspannungen den Kampf an, wenn Sie auch während der Arbeit immer wieder einmal aufstehen, sich strecken und die Füße bewegen.
Haben Sie Fragen zum Thema Rückenschmerzen? Gerne beraten wir Sie individuell. Sprechen Sie uns einfach bei Ihrem nächsten Apotheken-Besuch darauf an!